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http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2016/05/wie-chinas-neuausrichtung-afrikas-wachstum-beeinflussen-wird/

2015 war ein schwieriges Jahr für die Mehrheit der Länder Afrikas. Die jährliche BIP-Wachstumsrate des Kontinents sank auf 3,6%, nach durchschnittlich 5% pro Jahr seit der Jahrtausendwende. Die Kapitalzuflüsse schwächten sich stark ab und Afrikas Steuerquote sank auf 17,9%, gegenüber einer Quote von 18,7% im Vorjahr. Ein wichtiger Grund für diese Verlangsamung des afrikanischen Wachstums ist die Neuausrichtung der chinesischen Wirtschaft, wie dieser Beitrag zeigt.

Die Verlangsamung des Wachstums großer Schwellenländer geht seit geraumer Zeit mit niedrigeren Rohstoffpreisen einher. Neben spezifischen Angebotsfaktoren hat die Neuausrichtung Chinas hin zu Binnenmarkt, Dienstleistungen und High-Tech die Rohstoffpreise gedrückt, besonders für Industriemetalle und fossile Brennstoffe. Es waren bislang drei Säulen, auf welchen Afrikas beeindruckende Wachstumsstory seit zwei Jahrzehnten ruhten: der Superzyklus mit hohen Rohstoffpreisen als Folge der Urbanisierung und Industrialisierung Chinas, hohe Kapitalzuflüsse und verbesserte Rahmenbedingungen. Der Gegenwind für die afrikanischen Rohstoffländer impliziert nun die Untergrabung der zweiten Wachstumssäule – externe Kapitaleinfuhren.

Die gefallenen Rohstoffpreise entfachen nicht nur Gegenwind für die Ausfuhrländer; sie erzeugen auch Rückenwind in Teilen Afrikas, freilich nur graduell. Für Afrikas Treibstoffimporteure bedeuten sie nicht nur Zuwachs an Kaufkraft, sondern auch die Aussicht auf Ansiedlung einfacher Industriefertigung aus China. Das bedeutet Rückenwind für neue Direktinvestitionen nach Afrika. Niedrige Energiepreise entlasten die Staatshaushalte in Ländern mit hohen Öleinfuhren (Ägypten, Äthiopien, Kenia, Mosambik und Tansania); dem stehen Einnahmeausfälle der Öl- (Angola, Gabun, Kongo, Nigeria und Tschad) und weiterer Rohstoffexporteure (Ghana, Sambia und Südafrika) entgegen.

Niedrigere Rohstoffpreise verschieben damit den Wachstumsschwerpunkt vom Westen in den Osten Afrikas (Schaffnit-Chatterjee und Burgess, 2015). Die Investoren werden folgen, zumal Chinas Seidenstraßen-Initiative der beschleunigten Finanzierung von Infrastrukturen bis an die Ostküste Afrikas reicht. Der traditionelle Fokus Chinas auf Sicherung der Rohstoffquellen Afrikas weicht einer noch zaghaften Erkundung des Potenzials Afrikas als Drehscheibe standardisierter Industriefertigung.

Chinas Neuausrichtung beeinträchtigt Afrikas Entwicklungsfinanzierung:

  • Wachstum: Chinas Verlangsamung drückt das weltwirtschaftliche Wachstum, besonders in den armen Ländern aufgrund ihrer Rohstoffabhängigkeit.
  • Handel: Afrikas Exporterlöse, Unternehmensersparnisse und Handelskredite leiden.
  • Preise: Niedrigere Austauschraten afrikanischer Öl- und Metallexporteure bewirken einen negativen Einkommenseffekt, der die privaten und öffentlichen Ersparnisse reduziert.
  • Liquidität: Gesunkene Devisenreserven und Staatsfondsanlagen besonders der  arabischen Ölstaaten beeinträchtigen das Kapitalangebot für Afrika.
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  • der gesamte Beitrag  ist erschienen bei: http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2016/05/wie-chinas-neuausrichtung-afrikas-wachstum-beeinflussen-wird/